Robert De Niro gibt öffentlichem Druck nach und zieht Film zurück
(ir) Noch an Karfreitag hatte Hollywood-Schauspieler Robert De Niro seine Entscheidung, den impfkritischen Film "Vaxxed" auf dem von ihm mitgegründeten Filmfestival TRIBECA zu zeigen, öffentlich verteidigt. Da er einen autistischen Sohn habe, sei es ihm ein persönliches Anliegen, dass es zu einer offenen Diskussion über die Ursachen von Autismus komme. Doch ein Sturm der Entrüstung blies De Niro über die Medien und wohl auch hinter den Kulissen heftig ins Gesicht. Heute gab er diesem Druck nach und zog den Film zurück.
In den letzten zwei Tagen ist der öffentliche Druck auf De Niro, den Film zurückzuziehen, offenbar enorm gewachsen. Ärzte, Forscher und Filmemacher kritisierten seine Entscheidung als unverantwortlich. Die Los Angeles Times (LAT) schreibt z. B. in ihrer Überschrift, De Niro habe das Festival an "impfgegnerische Spinner ausverkauft". "The Telegraph" zitiert den Vorwurf, Dr. Andrew Wakefield, Regisseur der umstrittenen Dokumentation, fache hysterische Ängste neu an. Seine Forschung sei diskreditiert und basiere auf Betrug. In "Forbes" schreibt eine gewisse Tara Haelle, Robert De Niro, ihr Lieblingsschauspieler und quasi Held ihrer Kindheit, habe ihr mit der Entscheidung, Wakefields Film zu zeigen, das Herz gebrochen. Dadurch füge er Millionen von Menschen Leid zu führe die Öffentlichkeit über Impfungen in die Irre. Laut Webseitenzähler wurde dieser Artikel seit in den letzten zwei Tagen etwa 120.000 mal aufgerufen.
Kommentar: Wer ist denn hier hysterisch?
Es ist wohl eher die öffentliche Reaktion auf den impfkritischen Film "Vaxxed", die man überzogen und hysterisch nennen müßte. Da heißt es auf der einen Seite, man wisse auch nach jahrzehntelanger Forschung nicht, was genau die Ursachen von Autismus sei - aber Impfungen seien es ganz bestimmt nicht. Ist irgendwie unlogisch, oder? "Vaxxed" versucht zu dokumentieren, dass die Frage nach dem Zusammenhang sehr wohl berechtigt ist. Doch allein der Gedanke an die Möglichkeit eines Zusammenhanges ist offenbar für die Meisten unerträglich. Woran das wohl liegen mag?
Immerhin reden wir bei Impfungen nicht um lebensrettende Medikamente für Todkranke, sondern um rein vorsorgliche Maßnahmen für Gesunde, die der mündigen Einwilligung und individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung bedürfen. Eine ergebnisoffene Diskussion über die Ursachen von Autimus, die auch Impfungen mit einbezieht, müsste da für alle Beteiligten im größten Interesse liegen. Statt dessen wird jeder, der auch nur Fragen stellt, die in Richtung Impfungen zielen, angegriffen und möglichst mundtot gemacht. Wer reagiert hier also hysterisch?