Neuer Meningokokken B Impfstoff
(impfschaden.info) Novartis hat die EU-Zulassung für einen neuen Meningokokken-B Impfstoff gegen Gehirnhautentzündung erhalten. Von dem Impfstoff mit dem Namem Bexsero wird ein jährlicher Umsatz von über 1 000 000 000 Schweizer Franken (800 Mio. Euro) erwartet.
Der Impfstoff ist wie bereits der Hepatitis B Impfstoff gentechnisch hergestellt. Meningokokken B Impfstoffe waren bisher sehr schwierig zu produzieren, da das Polysaccharid-Antigen des Bakteriums menschlichen neuralen Antigenen sehr ähnlich ist. Durch das gentechnische Verfahren konnte dies umgangen werden. Neu ist, dass bei dem Impfstoff sogenannte OMV (outer membrane vesicles) als Antigen verwendet werden. OMV werden von den Bakterien gebildet, um sich nach aussen gegen die Umwelt zu schützen; sie wirken als extrem starke Antigene, da es sich um Proteoliposome handelt (ein Eiweiss-Fettmolekül). Auf fremde Fette reagiert das Abwehrsystem besonders stark.
In den Zulassungsstudien traten besonders häufig Nebenwirkungen am Nervensystem auf. Sehr häufig waren Schläfrigkeit und ungewöhnliches Schreien bei Säuglingen und Kopfschmerzen bei Erwachsenen.
Wahrscheinlich wird der Impfstoff schnell in die nationalen Impfkalender aufgenommen werden, obwohl im Jahre 2012 nur 308 (2011: 370; 2010: 385) invasive Meningokokkenerkrankungen registriert wurden, davon fielen auf die Gruppe B 200 Fälle.
Mehr zu den Nebenwirkungen (impfschaden.info)
Nebenwirkungsdatenbank des Paul-Ehrlich-Instituts
Fachinformationen der Meningokokken-Impfstoffe