Neue Impfung gegen Magenkrebs: Wenn die Storche nicht mehr klappern
MÜNCHEN (eb). Wissenschaftler entwickeln Impfstoff gegen Bakterium Heliobacter pylori. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Krebshilfe mit dem Ziel, eine Impfung zu entwickeln. Denn 90 Prozent der Magen-Karzinome sind auf eine Infektion mit dem Bakterium Heliobacter pylori zurückzuführen. (...) - Ärzte Zeitung online vom 8. Feb. 2010
Kommentar
Manchmal muss man sich als Beobachter der Medizin-Szene wirklich die Augen reiben. Werden Impfexperten und Behörden auf die zahlreichen gemeldeten Erkrankungen im zeitlichen Zusammenhang mit vorausgegangenen Impfungen hingewiesen, zeigen sie sich nicht müde, darauf hinzuweisen, dass ein zeitlicher Zusammenhang nicht automatisch auch einen ursächlichen Zusammenhang darstellt. Gerne wird dann auch das Beispiel mit dem Rückgang der Storchenpopulationen und dem gleichzeitigen Rückgang der Geburtenrate genannt.
Doch anders herum wird auch ein Schuh daraus. Selbst wenn man den Labortests zugestehen will, dass sie trotz ungeklärter Eichfrage in der Lage sind, spezifische Erreger nachzuweisen, bedeutet der Nachweis dieser Erreger in krebserkranktem Gewebe nicht automatisch auch einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Erreger und der Erkrankung. Doch keiner der Bakterien- und Virenjäger scheint sich einen Kopf darum zu machen. Im Gegenteil, wer die entsprechenden wissenschaftlichen Grundregeln systematisch ignoriert, wird sogar noch mit dem Nobelpreis belohnt, wie das Beispiel des HPV-Forschers zu Hausen zeigt.